Wenn Kinder in der Küche mitmachen dürfen, lernen sie nicht nur, wie man Nudeln kocht oder Teig knetet, sondern auch den richtigen Umgang mit Lebensmitteln und entwickeln ein Gespür für gesunde Ernährung. Was kleine Hobbyköche in welchem Alter machen dürfen – und wie es Eltern schaffen, dass ihr Nachwuchs davon profitiert.

Den Kuchenteig mit dem Nudelholz ausrollen, beim Abwiegen von Zutaten helfen oder Beeren aussortieren: Viele Aufgaben in der Küche machen Kindern jede Menge Spaß. Spätestens wenn sie das Kochen nachspielen und Stofftiere bewirten, haben sie sich von den Erwachsenen genug abgeschaut und sind sicher hellauf begeistert, wenn sie selbst mal in der Küche mithelfen dürfen.


 

Kochen mit Kindern: das richtige Alter

Der Einstieg ins Backen und Kochen gelingt kleinen Anfängern am besten beim Plätzchenbacken – das macht Spaß und zwischendrin ein wenig naschen ist auch erlaubt. Teig kneten, lustige Figuren ausstechen und die Plätzchen nach Lust und Laune verzieren gelingt auch schon Anfängern. Die Pizza oder den Nudelauflauf mit Gemüsescheiben, Käse oder Salami zu belegen, ist genauso einfach. Haben sie schon etwas mehr Erfahrung, können die Kleinen auch mal Bratkartoffeln wenden, das Rührei verquirlen oder Zutaten abmessen und in die Rührschüssel geben – natürlich unter Aufsicht der Eltern.

Die Verbraucherzentrale hat zusammengefasst, ab welchem Alter welche Tätigkeiten für kleine Kinderhände kein Problem sind:

  • Ab zwei Jahren: Lebensmittel sortieren, Obst und Kräuter ernten
  • Ab drei Jahren: Obst, Gemüse und Salat waschen, Teig rühren
  • Ab vier Jahren: weiche Lebensmittel schneiden und schälen, Brote mit Butter bestreichen, Tisch decken und abräumen, am Herd mitkochen
  • Ab fünf Jahren: Zutaten abwiegen, beim Kuchen backen helfen, Eier braten

Allerdings sollten Erwachsene immer den Entwicklungsstand ihres Kindes mit einbeziehen und überlegen, ob die Angabe auch für ihr Kind gilt. Zwischen sechs und acht Jahren haben Kinder dann die Motorik und das Verständnis, um bei allen Tätigkeiten mitzuhelfen und, je nach Erfahrung, selbst kleine Gerichte zu kochen.

Kinder in der Küche: Sicherheit geht vor

Allerdings gilt beim Kochen mit Kindern für alle Altersstufen: Der Nachwuchs sollte zwar so gut es geht selbstständig, aber nicht unbeaufsichtigt arbeiten. Denn selbst wenn sich die Kleinen schon gut in der Küche auskennen - aller Gefahren sind sie sich noch nicht bewusst. Vor allem im Umgang mit elektrischen Geräten und scharfen Gegenständen wie Messern, Schneidemaschinen oder Raspeln müssen Eltern vorsichtig sein.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Mehr Sicherheit für Kinder e. V. hat deshalb einige Tipps zusammengestellt, die Erwachsene beim Kochen mit Kindern beachten sollten. Hier zusammengefasst die wichtigsten Punkte:

  • Wenn Erwachsene unter Zeitdruck kochen, sollten Kinder besser nicht mithelfen
  • Sicherheitsartikel anbringen: Schutzgitter für den Herd, Tür- und Schubladensperren, Deckel für heiße Kochplatten
  • Auf den hinteren Platten kochen
  • Pfannenstiel nach hinten drehen
  • Elektrogeräte nicht in der Nähe von Wasser liegen lassen
  • Scharfe Messer mit der Spitze nach unten in die Spülmaschine und die Tür immer schließen

Doch das bedeutet nicht, dass ihr die Küche in einen Hochsicherheitstrakt verwandeln müsst. Vielmehr sollten Kinder von Anfang an den richtigen Umgang mit der Kücheneinrichtung lernen. So können sie schon ab vier Jahren mit einem stumpfen Kindermesser schneiden. Außerdem hilft es Nachwuchsköchen, wenn Mama oder Papa in der Küche erklären, warum sie gewisse Dinge machen. Zum Beispiel warum man heiße Griffe mit dem Topflappen anfasst oder warum man immer vom Körper weg schneidet.

Ebenfalls wichtig: Den Kleinen gleich beibringen, dass nach der Arbeit auch gemeinsam aufgeräumt wird. Also nach getaner Arbeit die Reste wegwerfen, alles wieder an seinen Platz zurück stellen und zusammen abspülen.

Kochen mit Kindern: für Erfolgserlebnisse sorgen

Für Kinder ist einfach das allerwichtigste: der Spaß! Lasst die kleinen Chefköche bunte Smoothies mixen, Gesichter auf die Pizza legen oder vor dem Würzen erst mal blind an allen Gewürzgläschen schnuppern. Für Erwachsene ist Kochen mit Kindern dagegen eine kleine Herausforderung: Um den Kindern die Freude am Kochen zu erhalten, müssen Eltern auch mal in Kauf nehmen, dass die Küche zum Schlachtfeld wird - und ihren Nachwuchs zum Beispiel trotz Spritzer an der Wand die Soße selbst verrühren lassen. Und wenn das Ergebnis mal nicht so gelungen ist, heißt es auch für erwachsene Kochexperten, sich mit Kritik zurückhalten. Es ist schließlich noch kein (Koch-)Meister vom Himmel gefallen!

Kinder- und Seniorenkochen

Was für Kinder gilt, gilt natürlich auch für ältere Menschen, die vielleicht alleine ihren Alltag nicht mehr meistern können. Nehmt Euch ruhig einmal die Zeit und kocht zusammen ein Lieblingsgericht. Die Senioren freuen sich und auch als Erwachsener kann man noch etwas dazu lernen durch diese Erfahrung. Gemeinsames Kochen macht allen viel Spaß, also ran an die Töpfe, fertig, los!


 

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